Empty-Nest
Haushalt, in dem ein oder mehrere Elternteile leben, nachdem die Kinder ausgezogen sind.
02:15
In Anknüpfung an die empirische Untersuchung von Einfamilienhäusern mit ihren Bewohner*innen im forschenden Lehrformat Half Measures – Das Einfamilienhaus zur Disposition aus dem Sommersemester 2023 wird die Anwendbarkeit des gewonnenen Wissens im Entwurf erprobt. Dazu wird im Wintersemester 2023/24 die Bearbeitung einer Thesis im B.Sc. Architektur in der Thesis-Gruppe Einfamilienhaus angeboten.
Gemeinsam fragen wir uns, wie teilweise ungenutzte und verwaiste Flächen im 'Empty-Nest' im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation aktiviert werden können und die Wohnform ergänzt, erweitert oder verändert werden kann? Diese Nachverdichtung im Bestand kann dabei auf unterschiedlichen Ebenen betrachtet werden: bezogen auf legislative und/oder ökonomische Rahmenbedingungen, wie das Grundstück respektive Baurecht, im Sinne einer typologischen Untersuchung, auf der Ebene des einzelnen Gebäudes durch die strukturelle Analyse und entwurfliche Bearbeitung des Bestands und schließlich programmatisch in Bezug auf mögliche Neuzuordnungen im Sinne eines erweiterten Wohnbegriffs, auch über den Maßstab des Einzelgebäudes hinaus.
Im Rahmen des forschenden Lehrformats Half Measures – Das Einfamilienhaus zur Disposition wurden Wohnpraktiken in acht Einfamilienhäusern anhand von Interviews, Visualisierungen (Zeichnung / Diagramm) und Modellfotografien empirisch untersucht. Die Befragten wurden gebeten, das Wohnen in ihrem Haus sowie ihr Haus in Bezug auf seine Räumlichkeiten, seine Einrichtung und Ausstattung und sein Umfeld zu beschreiben. Gefragt wurde nach der Bedeutung des Wohnens im Einfamilienhaus und nach (zukünftigen) Veränderungswünschen. Vor dem Hintergrundwissen der Untersuchung werden in der Thesis-Gruppe Einfamilienhaus von den Bearbeiter*innen jeweils individuell auf ihr Projekt bezogene Fragestellungen für eine entwurfliche Untersuchung im baulichen Bestand entwickelt. Bis zu fünf Studierende werden ihre Thesis im B.Sc. Architektur auf Grundlage der beschriebenen Forschung entwickeln. Der Schirm der Thesis-Gruppe Einfamilienhaus ermöglicht das Zurückgreifen auf die Erkenntnisse und Fragen der bisherigen Untersuchungen, den Input durch Expert*innen sowie den Austausch unter den Studierenden innerhalb der Thesis-Gruppe. Eine vorherige Teilnahme am Seminar ist nicht zwingend erforderlich.
Wir freuen uns, dass die Betreuung der Thesis-Arbeiten entsprechend der interdisziplinären Logik der Forschungswerkstatt an unterschiedlichen Professuren der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität angesiedelt ist. Prof. Dr. Jasper Cepl, Prof. Mona Mahall und Prof. Andreas Garkisch werden die Projekte als Erstprüfende betreuen. Die Begleitung der Projekte in der Forschungswerkstatt bietet die Chance, neben möglichen Synergieeffekten im Austausch mit anderen Forschenden, empirisches Wissen für den Entwurf fruchtbar zu machen.
Haushalt, in dem ein oder mehrere Elternteile leben, nachdem die Kinder ausgezogen sind.
Teilnehmende: Lukas Purucker, Johanna Roth, Felix Tepel, Leonard von Zumbusch
Gastbeiträge: Jan Engelke M.Sc. ETH Arch, Johanna Günzel M.Sc., N.N.
01:26
Die Forschungswerkstatt ist ein besonderes Förderformat, dass ein Jahr lang junger Wissenschaftler*innen an der Bauhaus-Universität Weimar unterstützte. Mit dem Ziel eine ergebnisoffene und methodenorientierte Forschung zu transdisziplinären Themen zu unterstützen, außerhalb konventioneller Richtlinien.
Beschreibt einen selbst finanzierten und genutzte Wohnraum, meist mit der Verknüpfung von Rechtsformen und dem freistehenden Wohnhaus. Ferner wird damit auch das Wohnen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern bzw. Ein- & Mehrparteihäusern innerhalb einer Wohnung (Eigentumswohnung) beschrieben.
Wohnform, welche sowohl eine architektonische Typologie als auch eine Nutzungsart beschreibt. Typologisch ist das Haus meist ein freistehendes Einzelgebäude, in selteneren Fällen ein Doppelhaus und besteht entweder aus einer (+1) Wohneinheit mit einer Hauptwohnung und einer Nebenwohnung oder in seiner Form als Doppelhaus aus 2 Wohneinheiten. Die Nutzung dient dem Wohnen. Im Begriff ist jedoch auch der Gedanke einer heteronormativen Familienkonstellation verankert. Zeitgemäß kann die Wohnform als Einparteienhaus beschrieben werden. Vorrangig handelt es sich bei dieser Wohnform und -nutzung um selbstgenutztes Eigentum.
04:13
Im Rahmen des Teilprojekts Weiterentwerfen wurden im Seminar Half Measures – Das Einfamilienhaus zur Disposition im Sommersemester 2023 an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar Wohnpraktiken in Einfamilienhäusern untersucht. Ziel war es, angesichts zunehmend unternutzter Flächen in Einfamilienhäusern Hinweise für mögliche Neuzuordnungen, Transformationen und Verdichtungen des Bestandes zu erhalten. Eine empirische Falluntersuchung, die im Rahmen eines forschenden Lehrformats gemeinsam mit Studierenden durchgeführt wurde, diente hierbei als explorativer Einstieg in das für uns noch unbekannte Forschungsfeld. Auf der Summaery, der Jahresausstellung der Bauhaus-Universität, präsentierten die Studierenden im Juli 2023 ihre Falluntersuchungen.
Die Forschungswerkstatt ist ein besonderes Förderformat, dass ein Jahr lang junger Wissenschaftler*innen an der Bauhaus-Universität Weimar unterstützte. Mit dem Ziel eine ergebnisoffene und methodenorientierte Forschung zu transdisziplinären Themen zu unterstützen, außerhalb konventioneller Richtlinien.
Wohnform, welche sowohl eine architektonische Typologie als auch eine Nutzungsart beschreibt. Typologisch ist das Haus meist ein freistehendes Einzelgebäude, in selteneren Fällen ein Doppelhaus und besteht entweder aus einer (+1) Wohneinheit mit einer Hauptwohnung und einer Nebenwohnung oder in seiner Form als Doppelhaus aus 2 Wohneinheiten. Die Nutzung dient dem Wohnen. Im Begriff ist jedoch auch der Gedanke einer heteronormativen Familienkonstellation verankert. Zeitgemäß kann die Wohnform als Einparteienhaus beschrieben werden. Vorrangig handelt es sich bei dieser Wohnform und -nutzung um selbstgenutztes Eigentum.
Haushalt, in dem ein oder mehrere Elternteile leben, nachdem die Kinder ausgezogen sind.
Beschreibt einen selbst finanzierten und genutzte Wohnraum, meist mit der Verknüpfung von Rechtsformen und dem freistehenden Wohnhaus. Ferner wird damit auch das Wohnen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern bzw. Ein- & Mehrparteihäusern innerhalb einer Wohnung (Eigentumswohnung) beschrieben.
Ein Interview ist eine Gesprächsform von ein oder mehreren Personen die in der Wissenschaft benutzt wird um Erfahrungen von Menschen zu sammeln, die es ansonsten nicht eigeninitiativ dem Wissenschaftsdiskurs zur Verfügung stellen würden. Die Interviewform hängt maßgeblich davon ab wer interviewt wird und wie diese einen Beitrag zur Forschugnsfrage leisten können. Das kann beispielsweise ein narratives, ein leitfadengestütztes, ein verstehendes oder ein Expert*innen-Interview sein.
03:37
In Deutschland gibt es 16 Millionen Einfamilienhäuser mit einer oder zwei Wohnungen (Destatis, 2022, S.16). Um das Maß für die enorme Anzahl dieser Bestandsgebäude zu begreifen, hier ein Rechenbeispiel: Bei 83 Millionen Einwohner*innen hätten theoretisch alle Bundesbürger*innen in den bereits bestehenden Einfamilienhäusern ein Dach über dem Kopf, würden sie sich dort jeweils zu fünft arrangieren. Ein solches Transformationspotential adressiert unmittelbar die Planungspraxis. Es kann aber nur gemeinsam mit den Bewohner*innen gehoben werden.
Destatis. (2022) Gebäude und Wohnungen. Bestand an Wohnungen und Wohngebäuden. Bauabgang von Wohnungen und Wohngebäuden. Lange Reihen ab 1969–2021, 16. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Wohnen/Publikationen/Downloads-Wohnen/fortschreibung-wohnungsbestand-pdf-5312301.pdf?__blob=publicationFile [Zugriff am 08.11.2023]
Wohnform, welche sowohl eine architektonische Typologie als auch eine Nutzungsart beschreibt. Typologisch ist das Haus meist ein freistehendes Einzelgebäude, in selteneren Fällen ein Doppelhaus und besteht entweder aus einer (+1) Wohneinheit mit einer Hauptwohnung und einer Nebenwohnung oder in seiner Form als Doppelhaus aus 2 Wohneinheiten. Die Nutzung dient dem Wohnen. Im Begriff ist jedoch auch der Gedanke einer heteronormativen Familienkonstellation verankert. Zeitgemäß kann die Wohnform als Einparteienhaus beschrieben werden. Vorrangig handelt es sich bei dieser Wohnform und -nutzung um selbstgenutztes Eigentum.
Bauwerk, welches nicht neu geplant wird, sondern bereits bestehend ist. Im Feld der Architektur nimmt das Entwerfen in bestehenden Gebäuden einen immer höheren Stellenwert ein.
Klassifizierung von architektonischen Gebäuden (Großwohnsiedlung, Plattenbau, Ein- und Mehrfamilienhäuser, etc.)
Die Summe der Eigenschaften des jeweils individuellen Wohnens. Der Begriff ist damit zunächst neutral und beschreibend wird aber oft als positive Zuschreibung verwendet.
Die Forschungswerkstatt ist ein besonderes Förderformat, dass ein Jahr lang junger Wissenschaftler*innen an der Bauhaus-Universität Weimar unterstützte. Mit dem Ziel eine ergebnisoffene und methodenorientierte Forschung zu transdisziplinären Themen zu unterstützen, außerhalb konventioneller Richtlinien.
Als sozial-ökologische Transformation bezeichnen wir in Anlehnung an das I.L.A. Kollektiv einen radikalen Veränderungsprozess, der ein solidarisches und gutes Leben für alle Menschen zum Ziel hat (vergl. I.L.A. Kollektiv, 2019, S.106). Bezogen auf das Thema Wohnen bezieht sich die sozial-ökologische Transformation auf eine Umgestaltung der Produktion und Organisation von Wohnraum, seiner Eigentumsformen sowie seiner planerischen und architektonischen Ausgestaltung. Das Wohnen im Einfamilienhaus, die Verfügbarkeit von Wohnraum, der Besitz von Wohneigentum oder die dauerhafte Verfügbarkeit von Bauland werden oft als selbstverständlich angesehen. Eine sozial-ökologische Transformation versucht, die Vorstellungen darüber, wie wir als Gesellschaft das Wohnen und sein Verhältnis zu Natur und Umwelt organisieren, so zu verändern und diese normalisierten Vorstellungen aufzubrechen. Langfristiges Ziel ist es, Wohnen als menschliches Grundbedürfnis für alle so zu verwirklichen, dass es keinen kapitalistischen Verwertungsinteressen unterliegt, Ungleichheiten verschärft oder ökologische Kosten verursacht. Ein solcher sozial-ökologischer Transformation des Wohnens setzt daher auch ein Umdenken in Architektur und Design, in Stadtplanung und Städtebau voraus. Das Einfamilienhaus soll jedoch nicht einfach abgeschafft werden. Es gibt keinen Masterplan dafür, wie eine sozial-ökologische Transformation von Einfamilienhausgebieten aussehen könnten.