1. 01:54

    Interdisziplinäres Forscher*innenteam

    Einleitung

    Zwei-Drittel der deutschen Bevölkerung wünscht sich ein Eigenheim mit Garten (Interhyp, 2021). Das freistehende Einfamilienhaus scheint weiterhin ein Ideal, das die individuellen Wünsche und Bedürfnisse vieler abzubilden vermag. Die 16,1 Mio. Einfamilienhäuser in Deutschland bestärken diese These und dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, kann längst nicht mehr unbefangen über diese Bauform diskutiert werden (Destatis, 2022).

    Am Eigenheim kristallisieren und konzentrieren sich soziale, ökologische und architektonisch-planerische Krisen der Gegenwart. Diese Krisenhaftigkeit birgt enormes Transformationspotential.

    Fellowship Forschungswerkstatt
    Krise und Transformation des Eigenheims

    Bauhaus-Universität Weimar
    
Institut für Europäische Urbanistik (IfEU)
    Fakultät Architektur und Urbanistik

    Belvederer Allee 5
    
99425 Weimar, Deutschland

  2. 08:44

    Johanna Günzel, Kassandra Löffler

    Der Traum vom Haus mit Garten – Geht das nicht auch anders?

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    Ein (eigener) Garten, Illustration: Marijpol, 2023

    Die Entscheidung für den Kauf und das Leben im ‘Eigenheim im Grünen’ ist nicht immer rational: die langfristige finanzielle Belastung, die alleinige Verantwortung für ein Haus, von Dach bis Keller, die Lage…schon auf individueller Ebene gibt es viele Argumente, die eigentlich gegen diese Wohnentscheidung sprechen. Trotz dieser Argumente handelt es sich um eine anhaltend beliebte Wohnform. Im Teilprojekt Wohnwünsche und ihre Erfüllung zwischen Gemeinschaftsprojekt und Eigenheim haben wir uns gefragt, warum.

  3. 08:29

    Michael Schwind, Elodie Vittu

    Was hat das Einfamilienhaus mit Wohn- und Bodeneigentum zu tun?

    Das Einfamilienhaus hat sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. Ein Aspekt ist dabei jedoch konstant geblieben: Das Privateigentum bleibt als zugrundeliegende Logik des Einfamilienhauses erhalten. Einfamilienhausgebiete und das Boden- und Wohneigentum sind daher eng verbunden.

  4. 10:12

    Elodie Vittu, Michael Schwind

    Wohneigentumsbiografien – Eine erste Annäherung durch Interviews

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    Das Geld bleibt im Haus, genauer gesagt im Schlafzimmer. Spät Nachts jedoch kommt die Bank vorbei, um die Zinsen der Hypothek einzufordern, Illustration: Moriz Oberberger, 2023

    Das Teilprojekt Eigentum schaffen und gebrauchen nimmt den Begriff der Wohneigentumsbiografie zum Ausgangspunkt, um der Genese und Verwirklichung von Wünschen nach Wohneigentum nachzugehen.

  5. 03:48

    Julia von Mende, Hanna Maria Schlösser

    Das Einfamilienhaus zur Disposition – Empirisches Wissen und Weiterentwerfen

    In Deutschland gibt es 16 Millionen Einfamilienhäuser mit einer oder zwei Wohnungen (Destatis, 2022, S.16). Um das Maß für die enorme Anzahl dieser Bestandsgebäude zu begreifen, hier ein Rechenbeispiel: Bei 83 Millionen Einwohner*innen hätten theoretisch alle Bundesbürger*innen in den bereits bestehenden Einfamilienhäusern ein Dach über dem Kopf, würden sie sich dort jeweils zu fünft arrangieren. Ein solches Transformationspotential adressiert unmittelbar die Planungspraxis. Es kann aber nur gemeinsam mit den Bewohner*innen gehoben werden.

  6. 04:26

    Julia von Mende, Hanna Maria Schlösser

    Half Measures – Ein empirisch forschendes Lehrformat

    Im Rahmen des Teilprojekts Weiterentwerfen wurden im Seminar Half Measures – Das Einfamilienhaus zur Disposition im Sommersemester 2023 an der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar Wohnpraktiken in Einfamilienhäusern untersucht. Ziel war es, angesichts zunehmend unternutzter Flächen in Einfamilienhäusern Hinweise für mögliche Neuzuordnungen, Transformationen und Verdichtungen des Bestandes zu erhalten. Eine empirische Falluntersuchung, die im Rahmen eines forschenden Lehrformats gemeinsam mit Studierenden durchgeführt wurde, diente hierbei als explorativer Einstieg in das für uns noch unbekannte Forschungsfeld. Auf der Summaery, der Jahresausstellung der Bauhaus-Universität, präsentierten die Studierenden im Juli 2023 ihre Falluntersuchungen.

  7. 02:13

    Julia von Mende, Hanna Maria Schlösser

    Thesis-Gruppe Einfamilienhaus – Anwendung empirischen Wissens im Entwurf

    In Anknüpfung an die empirische Untersuchung von Einfamilienhäusern mit ihren Bewohner*innen im forschenden Lehrformat Half Measures – Das Einfamilienhaus zur Disposition wurde die Anwendbarkeit des gewonnenen Wissens im Entwurf erprobt. Im Wintersemester 2023/24 wurde an der Bauhaus-Universität Weimar die Bearbeitung einer Thesis im B.Sc. Architektur in der Thesis-Gruppe Einfamilienhaus angeboten.

  8. 08:35

    Interdisziplinäres Forscher*innenteam

    Anleitung zum Forschen – Interviews als Methode der Wohnungsforschung

    Ein Interview ist eine Gesprächsform von ein oder mehreren Personen, die in der Wissenschaft benutzt wird, um Erfahrungen von Menschen zu sammeln, die diese ansonsten nicht von selbst dem Wissenschaftsdiskurs zur Verfügung stellen würden. Die Interviewform hängt maßgeblich davon ab, wer interviewt wird und wie diese Person einen Beitrag zur Forschungsfrage leisten kann. Das kann beispielsweise ein Expert*innen-Interview, ein narratives oder ein leitfadengestütztes Interview sein. Letztere zwei Interviewformen kamen im Rahmen der Forschungswerkstatt zur Anwendung. Über diese wird in diesem Beitrag berichtet und reflektiert, welche Vor- und Nachteile die Methoden bringen.

  9. 03:38

    Interdisziplinäres Forscher*innenteam

    Das Bauschild

    Das Einfamilienhaus mit Garten stellt ein für viele Menschen scheinbar alternativloses Ideal dar. Nicht wahrgenommen werden ökologische (beispielsweise Versiegelung und ein höherer Heizbedarf), ökonomische (beispielsweise die Erschließung für technische Infrastruktur) sowie gesellschaftliche Folgen (wie soziale Ungleichheiten und die Konsolidierung traditioneller Rollenbilder).

    DIESE KOSTEN TRÄGT DIE GESAMTGESELLSCHAFT.

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    Bauschild auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar zur summaery23 (Jahresausstellung der Bauhaus-Universität Weimar), Foto: Florian Marenbach, 2023
  10. 17:37

    Laura Fritsche, Janina Hain, Madita Pyschik, Cora Sauré

    Zwischen Aufbruch und Gewohnheit – Die Rolle der Stadtplanung im Umgang mit Einfamilienhaus-Siedlungen

    Die Vorstellungen einer sozial-ökologischen Siedlungsentwicklung lassen sich nur schwer mit dem Einfamilienhaus vereinbaren. Laura Fritsche, Janina Hain, Madita Pyschik und Cora Sauré haben im Rahmen ihrer Thesis-Projekte im M.Sc. und B.Sc. Urbanistik die langfristigen Konsequenzen für die räumliche Entwicklung der Grunddisposition untersucht. Die vier Abschlussarbeiten nehmen den Weg von der Analyse bis hin zur Formulierung konkreter Ideen und Vorschläge, wie die Stadtplanung auf die verschiedenen Herausforderungen des Einfamilienhauses reagieren könnte. Die gekürzten Fassungen ihrer Texte sind im Mai 2024 entstanden und werden hier mit einem einleitenden Text sowie einem Fazit gerahmt. Der Gesamtbeitrag wurde von Johanna Günzel, Sandra Huning und Michael Schwind an der Professur Stadtplanung konzipiert. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Carsten Praum haben sie die Abschlussprojekte begleitet.

  11. 05:51

    Interdisziplinäres Forscher*innenteam

    Nachwort und Reflexionen

    Die Forschungswerkstatt Krise und Transformation des Eigenheims ist ein im Rahmen der Fellowship Forschungswerkstatt der Bauhaus-Universität Weimar gefördertes Forschungsprojekt. Ihr Hauptanliegen besteht darin, die sozialen, ökologischen und architektonisch- planerischen Krisen im Kontext des Eigenheims zu untersuchen und Ansätze für eine sozial- ökologische Transformation zu identifizieren.

    beitraege/nachwort-und-reflektionen 231219-fw-roofs-lilac.jpg
    Skizzen für die Wortmarke der Forschungswerkstatt: Krise und Transformation des Eigenheims, Skizze, 2022

    Fellowship Forschungswerkstatt
    Krise und Transformation des Eigenheims

    Bauhaus-Universität Weimar
    
Institut für Europäische Urbanistik (IfEU)
    Fakultät Architektur und Urbanistik

    Belvederer Allee 5
    
99425 Weimar, Deutschland